Frage:
Zuneigung und Unterstützung einfordern und dabei eine Trennung riskieren?
Nick87HH
2009-02-03 09:13:34 UTC
Hallo an alle,

ich würde ganze gerne mal eure Meinung bzgl. o.a. Frage hören.
Ich bin männlich, mittlerweile 21 Jahre alt und seit mehr als 2 Jahren mit meinem Freund zusammen. Die Beziehung hat schon viele Tiefpunkte erlebt und konnte aber bisher immer auf Grund meiner Initiative bzw. Kompromissen meinserseits fortbestehen.
Nun bin ich an einem Punkt wo ich dringend die seelische Unterstützung meines Partners benötige, aber von seiner Seite kommt leider rein gar nichts. Ihm ist Sport und schlafen wesentlich wichtiger. Ich weiß dass ich mich trennen sollte, aber ich habe zum einen die Angst dann ganz alleine dazustehen(keine Familie etc.) und zum anderen liebe ich ihn noch immer, was zum Teil bis zur kompletten Aufgabe meiner Persönlichkeit führt.

Was meint ihr? Sollte ich mich mal kraus machen und die Unterstützung einfordern und dabei riskieren ihn zu verlieren?

Danke für eure Posts.
LG Nick
Sechs antworten:
Jocolibri
2009-02-06 09:10:14 UTC
Zuneigung und Unterstützung einfordern ist der falsche Weg.

Kaum jemand wird sich auf so eine Konstruktion einlassen.

Was maßt Du Dir da eigentlich an, er ist doch nicht dein Sklave !

Komm mal ganz schnell herunter von deinem hohen Roß.



Du hast ein komplexes Problem !

1. Du nimmst deine Gefühle nicht ernst und stehst nicht zu ihnen.

2. Dein Selbstwert ist knapp über dem Boden, auch hier bist Du auf Anpassung getrimmt

3. Fehlender Rückhalt und emotionale Abhängigkeit

4. Fixierung auf eine Person führt wie gewohnt zur Überforderung derselben.

5. Gefühle als Druckmittel einsetzen zerstört die Kommunikation



Wie also damit umgehen.

1. Nimm Dir die Zeit und den für Dich Not wendigen Raum um Dich deinen unterdrückten Gefühlen zu widmen. Da Du dies allein, durch Angst blockiert, kaum schaffen kannst, schau Dich nach kompetenter Hilfe um. Selbsterfahrungsgruppen wirken dabei unterstützend.

Stelle also deine Gefühle in den Mittelpunkt eines geschützten Raumes, mit Menschen, die auf deine Gefühle achten und Dir dein Verhalten spiegeln.

2. Anpassung wurde uns allen eingetrichtert. Wenn dabei das eigene Selbstwert - Gefühl zerstört wurde, gilt es, Dich ständig zu prüfen, wo, wie und warum Dir dies und das nichts wert ist. Weshalb baust Du Stoppschilder wieder ab, aus Angst ist klar, aber wo und wann hast Du das so leidvoll erlitten, das Du Dich nun selbst beschneidest.

3. Mach die Augen auf, sieh Dich um, höre zu, ergreife jede Chance um Hilfe zu bekommen.

Da Du noch keinen Rückhalt für Dich gefunden hast, wende Dich Neuem zu und suche, was Du brauchst um deine Bedürfnisse zu erfüllen. Gehe in Selbsthilfe - Gruppen und nimm die Rückmeldungen an und lerne sie zu genießen.

4. Hier wirst Du auch lernen, deinen Gefühlsstau abzubauen ohne damit einen Beziehungspartner zu erschlagen oder zu verschütten.

5. Danach hast Du es auch nicht mehr nötig, mit Gefühlen Druck und ein schlechtes Gewissen zu erzeugen. Lerne deine Partner als gleichberechtigt anzusehen.

Dann kannst Du offen um Unterstützung bitten und wenn möglich wird sie Dir auch gewährt, aber eine derartige Forderung, fordert förmlich eine Zurückweisung heraus.

Das übergriffige Verhalten hast Du im Laufe deines Lebens erlitten, erlernt und so übernommen, das Du dem Partner nun gleiches Leid antun willst, damit dieser Dich grundlegend versteht. Da Du aber selbst deine damaligen Peiniger nicht verstanden hast, kannst Du ihm dies so kaum verständlich machen. Hier solltest Du in erster Linie für Dich selbst sorgen und die ursächlichen Wurzeln deines fühlen und handelns aufspüren, wahrnehmen, verstehen und annehmen.



Mach Dir also selbst erst mal klar, was Du ihm sagen willst und laß anderweitig verantwortungsbewußt Druck ab.

LG Jo
tina
2009-02-03 09:27:37 UTC
Eine Beziehung besteht aus "nehmen"und "geben"!

Natürlich solltest Du Dich mal kraus machen und fordern,denn sonst bleibst Du in der Beziehung auf der Strecke.

Alleine bist Du ja jetzt schon!
lily
2009-02-03 09:25:58 UTC
Lieber Nick

Ja ich finde das solltest du unbedingt.

Ich kann deine Angst ihn zu verlieren verstehen,aber glaub mir Angst kann nicht wirklich gut sein.In erster Linie schadest du dir mit deiner Angst selber.

Versuch zu deinen Bedürfnissen zu stehen und deinem Partner klar zu machen was du dir von ihm wünscht.

Ich glaube wenn er dich wirklich liebt wird er dich ernst nehmen und versuchen mit dir eine Lösung zu finden.

Alles Gute
Nachtzug
2009-02-03 09:22:52 UTC
klar, Unterstützung einfordern
_Nickname_
2009-02-03 18:42:19 UTC
Hey Nick ...Meiner Meinung nach , basiert eine Beziehung auf Kommunikation und vorallem auf Gegenseitigkeit .Es kann nicht angehen .dass nur du bereit bist ihm zu Liebe ,Kompromisse einzugehen. Wenn er wirklich an dir hängen würde ,wäre ihm Sport und Schlafen (!!also bitte!! ) nebensächlich...



Wenn er nicht fähig ist , deinen Bedürfnissen nachzugehen ,was willst du überhaupt mit ihm ??



Ich glaube nicht ,dass es an eurem intellektuellen "Horizont" Unterschied liegt ,dass er nicht über Gefühle sprechen kann . Um dies tun zu können ,ist keine Bildung erforderlich. Viel mehr glaube ich ,dass es ihn gar nicht interessiert.



Da du geschrieben hast ,dass eure Beziehung schon 2 Jahre dauert ,wage ich es zu behaupten ,dass du ihn nicht mehr ändern kannst ...Wenn er schon seit 2 Jahren ,es nicht geschafft hat,mal Kompromisse einzugehen oder deinen Bedürfnissen nachzugehen ,wird er das jetzt auch nicht tun...



Mach Schluß und vergeude deine Zeit nicht mit ihm.



LG
diwa47
2009-02-03 09:35:03 UTC
Mach es aber sei dir bewußt das du nichts einfordern kannst was,nicht verstanden sprich ,realisiert wird.Findest du dafür eine Lösung ,könnte es klappen.

viel Glück


Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
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